Manolis Glezos im Bürgerkrieg

Im Juni 1947 wurde die Zeitung „Rizospastis“ verboten, und die Kommunistische Partei Griechenlands und andere linke Parteien und Organisationen wurden für illegal erklärt. Zehntausende wurden verhaftet und verurteilt, einige hingerichtet.

Im März 1948 versuchte Glezos auf einem Fischkutter nach Frankreich zu fliehen. Die Flucht misslang, er wurde verhaftet. „Im Juli 1948 wurde er vor das Militärgericht in Athen gestellt und angeklagt, während seiner Funktion als Chefredakteur der Zeitung „Rizospastis“ einen Artikel veröffentlicht zu haben, der von einem Führer der Kommunistischen Partei stammte und angeblich eine Gefahr für die Sicherheit des Staates bedeutete. Das Urteil wurde gefällt: Todesstrafe!“ (Rigas. S.21)

Einige Monate später, im Februar 1949, wurde Glezos zum zweiten Mal vor ein Militärgericht gestellt. Diesmal wurde er wegen seines Fluchtversuches ins Ausland angeklagt. Das zweite Todesurteil wurde gefällt. Man wagte aber nicht, das Urteil zu vollstrecken….“ Es folgte eine „große internationalen Kampagne zur Verteidigung Glezos’, der sich solche Persönlichkeiten angeschlossen hatten wie der damalige französische Ministerpräsident Vincent Auriol, General de Gaulle, Eleanor Roosevelt und Einstein.“ (Rigas. S.22)

Wegen dieser internationalen Proteste wurde das Urteil nicht vollstreckt, sondern 1950 in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt. – Die Linken verloren den Bürgerkrieg, weil die USA massiv militärisch eingriffen, durch „Berater“, die bestimmten, und durch massive Aufrüstung.

Die kommunistische Partei Griechenlands war (und ist immer noch) eine stalinistische Partei. Sie übte „roten Terror“ aus – sehr viele „Abweichler“ wurden Ende 1944 ermordet. Glezos war damals trotz seiner Jugend schon einer der herausragenden Repräsentanten der Partei. Er verließ die Partei 1968, wegen des Einmarsches von Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei.

Es ist hier nicht möglich, den Bürgerkrieg darzustellen oder einzuschätzen. Dafür empfehlen wir den Vortrag, den Nikolas Pissis am 9. Mai 2019 im „Griechischen Salon“ in Berlin hielt. Er ist hier nachzuhören.

Quellen:

– E. Rigas: Ritter der Akropolis. Zur Verteidigung von Manolis Glezos, Dietz Verlag (Berlin) 1959
https://www.efsyn.gr/ellada/koinonia/237333_i-deyteri-akropoli-toy-manoli-glezoy
– Kalyvas, Stathis N.: Red Terror. Leftist Violence during the Occupation. In: After the War was over, Mark Mazower (Hg.), Princeton University Press 2000
– Pissis, Nikolas: Tonmitschnitt von „Griechenland in den 1940er Jahren: Der Weg in den Bürgerkrieg“

Zu Manolis Glezos siehe auch
Ein Held ist gestorben
Rolf Becker: Zum Abschied
Besatzung
die Jahre des Schattenstaates
Ein Manifest gegen die Unterwerfung
„Falls Du überlebst, tanze auch für mich!“
Besatzung

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