Der 16jährige Rom Kostas Fragoulis starb heute

Kostas Fragoulis; bei Prostestkundgebungen wurden 20-€-Scheine verbannt, weil Kostas nach dem Diebstahl von 20 € erschossen wurde

Der 16-jährige Kostas Fragoulis, der von einem Polizisten in den Kopf geschossen wurde, starb heute. Er hatte acht Tage lang im Hippokrates-Krankenhaus um sein Leben gekämpft, nachdem er operiert worden war, um die Kugel zu entfernen, die ein Polizist abgefeuert hatte.
Der Fall hat explosive Zustände in Roma-Gemeinden geschaffen, ihre Lager sind in Aufruhr.
Linke Organisationen und antiautoritäre Gruppen riefen für heute Abend zu einer Versamlung an den Propyläen (Platz vor der Uni) in Athen auf.
Ähnliche Mobilisierungen werden in Thessaloniki und an anderen Orten erwartet.
Der 34-Jährige Polizist, der Kostas Frangoulis erschoss, steht weiterhin unter Hausarrest. Gestern wurde jedoch bekannt, dass der Staatsanwalt seine Untersuchungshaft beantragt hat und darauf hingewiesen hat, dass der Polizist in diesem Fall nicht hätte feuern dürfen. Die endgültige Entscheidung wird in den kommenden Tagen vom Rat der Richter von Thessaloniki getroffen.

Siehe Tödliche Polizeigewalt – Wegen 20 Euro

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2 Antworten zu Der 16jährige Rom Kostas Fragoulis starb heute

  1. Koukoulofori schreibt:

    Kostas Fragoulis, der Jugendliche aus Thessaloniki, dem am 5. Dezember von der Polizei in den Kopf geschossen wurde, ist heute morgen für tot erklärt worden. Es folgt eine Zusammenstellung der Ereignisse. Indymedia berichtete früher bereits hier: https://de.indymedia.org/node/242485

    Heute morgen, kurz nach 10 Uhr, wurde Kostas Fragoulis Tod von dem Krankenhaus verkündet, in dem sich der 16-jährigein intensivmedizinischer Behandlung befand. Er war dort seit dem 5. Dezember, nachem ein Motorradpolizist der DIAS Einheit ihm von hinten in den Kopf geschosen hatte. Vermutungen, dass sein offizieller Tod aus politischen Gründen mehrere Tage geheim gehalten wurde, konnten nicht bestätigt werden. Bereits gestern Abend jedoch hat die gesamte griechische Polizei intern einen Ausnahmezustand aktiviert.

    Im Zentrum von Thessaloniki sind seit dem Morgen starke Polizeikontingente der MAT Aufstandsbekämpfungseinheit und schweres Gerät auf der Straße. Siedlungen von Roma im ganzen Land wurden vor allem von OPKE Einheiten umstellt, um diese zu unterdrücken.
    Auf der Insel Lesbos und in Aspropirgos in Attiki kam es dennoch schon tagsüber zu Auseinandersetzungen, wobei brennende Barrikaden gegen die Polizei errichtet wurden und anrückende Einheiten mit Steinen empfangen wurden. In Aspropirgos wurde auch mit scharfen Waffen geschossen, scheinbar jedoch nur zur Abschreckung soweit. In der Siedlung wo Kostas Fragoulis gelebt hatte, sind Menschen aufgebracht und haben heute die Presse verjagt. Die anarchistische Bewegung hat für heute Abend Demonstrationen in 14 Städten angekündigt.

    Seit dem 5. Dezember gab es viele verletzte Polizist*innen bei Konfrontationen in den Nachbarschaften mit Gemeinschaften von Romas. Diese haben dort wie angekündigt begonnen, auch mit Schrotgewehren auf die Sondereinheiten zu schießen. Dabei ist unter anderem ein Führer der OPKE als schwer verletzt gemeldet worden, wobei sich später herausstellte, dass er lediglich ein wenig Schrot im Gesicht hatte und gar nicht in Lebensgefahr war. Ein Polizist der MAT, der bei den Riots in der Innenstadt von Thessaloniki von einem Molotov Cocktail getroffen wurde, musste sich einer plastischen Operation unterziehen. Bei einem Razziaartigen Besuch in einer Polizeistation kam es auch zu direkten körperlichen Auseinandersetzungen, wobei mehrere Menschen festgenommen wurden. Von Seiten der anarchistischen Bewegung war es nach dem 6. Dezember bis auf kleinere Aktionen relativ ruhig geblieben.

    Die politische Polizei ermittelt mittlerweile gegen mehrere Menschen, die direkt nach dem tödlichen Angriff auf Kostas Fragoulis angekündigt und dazu aufgefordert hatten, dass sich die Roma bewaffnen und gegen die Polizei wehren sollten. Die Maßnahmen gegen den Mörder von Fragoulis andererseits sind mild. Er verbrachte die letzten Tag im Hausarrest. Innerhalb der nächsten 24 Stunden ist eine Gerichtsentscheidung über die Frage seiner „Schuld“ zu erwarten, wobei die Staatsanwaltschaft ihn freigesprochen sehen will.

    (Quelle Indymedia Linksunten)

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  2. Koukoulofori schreibt:

    Was passiert in Griechenland?

    „Am 5. Dezember wurde Kostas Frangoulis – ein junger Rom – von einem Bullen in den Kopf geschossen. Eine Woche später ist er an den Verletzungen gestorben. Wir haben die Ereignisse, welche nach dem tödlichen Schuss stattfanden, zusammengefasst, um einen Überblick zu schaffen. Vieles mithilfe eines Übersetzungsprogrammes vom Griechischen ins Deutsche übersetzt, sprich es kann auch kleine Übersetzungsfehler haben. Wir hatten vor allem Informationen von Indymedia Athen und Twitter und nicht noch von anderen Seiten, die z.B. aus der Perspektive von den in Griechenland lebenden Romas berichteten.“

    https://barrikade.info/article/5530

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