
Von Gerd Höhler, Handelsblatt, 26.1.2023:
„Warum Griechenland mit Panzerlieferungen an die Ukraine zögert
Nach dem deutschen Ja zu Leopard-Lieferungen wächst der Druck auf andere Nato-Staaten. Doch Griechenland, größter Leopard-Betreiber in Europa, zögert. Das Land fühlt sich selbst bedroht.
Schon vor zehn Tagen baten der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und Verteidigungsminister Olexij Resnikow in einem gemeinsamen Appell um Lieferungen von Leopard-2-Kampfpanzern. Die beiden Minister riefen die Nato-Staaten sowie Schweden und Finnland dazu auf, eine gemeinsame „internationale Kampfpanzer-Koalition“ zu bilden. Zu den Ländern, die sie in ihrem Aufruf als mögliche Lieferanten nannten, war auch Griechenland.
Bisher sah man in Athen keinen unmittelbaren Handlungsbedarf, zumal auch Berlin zögerte. Aber mit der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern ist nun auch Griechenland gefragt. Das Land unterhält mit 853 Exemplaren die größte Leopard-Panzerarmee Europas. Davon entfallen 500 auf den älteren Typ Leopard 1, 183 auf das Muster Leopard 2A4 und 170 auf den Leopard 2A6.“ weiterlesen