Neue Novartis-Bombe: Anklage gegen Staatsanwältin und Journalisten mit gefälschtem Dokument

Die Korruptionsstaatsanwältin Eleni Touloupaki, die jetzt wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht steht

Novartisskandal ohne Ende. Der große Korruptionskomplex treibt neue Blüten. Im Februar 2018 unter der Regierung von Alexis Tsipras wurde gegen zehn hochrangige Politiker ermittelt, u.a. den ehemaligen Premierminister Antonis Samaras (Nea Dimokratia), den früheren Vizepremier und mehrfachen Minister Evangelos Venizelos (PASOK/KinAl), und den früheren Gesundheits- und Sozialminister Andreas Loverdos (PASOK/KinAl). Es ging um Korruption. Mittlerweile hatte die Mitsotakis-Regierung den Spieß umgedreht, als sie an die Macht kam. Die leitende Korruptionsstaatsanwältin Eleni Touloupaki wurde ihres Amtes enthoben und steht jetzt selbst in der Sache gemeinsam mit Journalist:innen, die über den Fall berichtet hatten, als Angeklagte vor Gericht. Die Angeklagten sollen eine kriminelle Vereinigung gegründet haben, um die Politiker zu verleumden. (Siehe dazu den Artikel von Ralf Kliche vom Juli 2020).
Am letzten Donnerstag nun überreichte der Anwalt von Frau Touloupaki, Vassilis Heirdaris, dem Gericht eine brisante Eingabe. Sie belegt, dass in einem Dokument, das in den Gerichtsakten enthalten ist und vom US-Justizministerium stammt, der Name des ehemaligen Ministers Loverdos aus der offiziellen Übersetzung des Außenministeriums verschwunden ist.

Der Name des Politikers wurde zweimal aus dem übersetzten Text gestrichen, ebenso der Betrag, den er angeblich von der Pharmaindustrie erhalten hatte. Im englischsprachigen Original, das der griechischen Staatsanwaltschaft im Jahre 2017 übergeben wurde, finden sich diese Angaben. Die gefälschte Übersetzung stammt aus dem Jahre 2021, gehört also zum Gegenangriff der Nea Dimokratia. Die Übersetzerin des Dokumentes hat mittlerweile angegeben, dass die Fälschung erst erfolgte, nachdem sie das Dokument fertiggestellt und im Außenministerium weitergegeben hatte.
Die Athener Staatsanwaltschaft ordnete am Freitag eine Voruntersuchung zu der Fälschung an.
„Diese betrügerische Fälschung hatte zwei Ziele: zum einen, die beteiligten Politiker im voraus freizusprechen und zum anderen die Theorie der Verschwörung (der Staatsanwältin und der Journalisten) besser aufzustellen.“ (Zitat efsyn vom 4.6.2022)

Siehe zum merkwürdigen Verfahren der Anklagen durch Parlamentsmehrheiten den Artikel von W. Aswestopoulos.

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