

Wahrscheinlich ist Trump ein größerer Lügner als Mitsotakis, aber Mitsotakis hat ja noch Zeit als Regierungschef.
Update, 17.12.2021. Was gerade passierte, erinnert sehr an die Beziehung zwischen Fauci und Trump. Auch in Griechenland gibt es einen Fauci. Professor Sotiris Tsiodras war als Experte seit dem Beginn der Pandemie Chefberater der griechischen Regierung. Er ist auch in der breiten Öffentlichkeit das Gesicht der Pandemieabwehr.
Mitsotakis will die Wahrheit der Experten genauso wenig hören wie Trump. Er behautete am 1. Dezember im Parlament, es sei gar kein Problem, dass es nicht genügend Intensivbetten für intubierte Covid19-Patienten gibt. Weil er noch nie von einer Studie gehört habe, in der belegt sei, dass intubierte Patienten außerhalb von Intensivstationen schlechter dran seien als Patienten auf Intensivstationen. Siehe:Mitsotakis: Scheißegal, dass es keine Plätze auf Intensivstationen mehr gibt
Nun hat aber ausgerechet Professor Tsiodras selbst schon im Mai eine Studie zusammen mit Professor Lydras fertiggestellt mit dem Befund, dass die Sterblichkeit in dem Fall erheblich höher. Offensichtlich haben die Helfer von Mitsotakis das nicht nicht hören wollen, obwohl die Studie sofort an Mitsotakis Büro weitergeleitet wurde, wie Professor Lydras erklärte. Der wichtigste Befund der Studie ist uudem, dass das öffentliche Gesundheitssystem gestrkt werden muss.
Nun steht Mitsotakis nackt auf offener Bühne. Seine Regierung will sich nicht den „Luxus“ von mehr Intensivbetten leisten. Das hatte Akis Skertsos, Staatsminister für die Koordinierung der Regierungsarbeit, Anfang November öffentlich verkündet. Und Mitsotakis begründet dies mit haltosen Behauptungen, die der griechische Fauci gerade wissenschaftlich widerlegt hat.
Wenn Mitsotakis nicht die Medienwelt der Reeder und Fußballkapitalisten hinter sich hätte, könnte ihn ein solcher Fauxpas sehr in Bedrängnis bringen. Aber leider ist die Medienlandschaft in Hellas so korrupt wie sie ist. Und der Premier hat eine lange Nase.