„Die Schattenarmee, die Flüchtlinge aus der EU prügelt“ (Spiegel)

efsyn.gr, 06.10.2021:
Masken der Küstenwache gefallen – Internationale Untersuchung der Rückführungen
Hinter den Masken derjeniger, die Geflüchtete in der Ägäis zurückführen, stecken Offiziere der Küstenwache.
Eine journalistische Untersuchung von zehn führenden europäischen Journalistenorganisationen bestätigt nicht nur, dass Rückführungen in der Ägäis stattfinden, sondern zeigt auch, dass dahinter maskierte Eliteteams der Küstenwache stehen.
Laut der einmonatigen Untersuchung (von Der Spiegel, Lighthouse Reports, SRF, Rundschau, ARD Monitor, ARD Studio Wien, Libération, RTL Croatia, Novosti und Pointer, die am Mittwochabend veröffentlicht wurde) handelt es sich bei den Rückführern um Beamte der griechischen Küstenwache, die zu den Elitetruppen gehören, deren Aufgabe (normalerweise) darin besteht, schwere Straftaten zu bekämpfen (z. B. Terroranschläge, Geiselnahmen usw.).
Typisch ist auch, dass die Befehle, die den Männern der Küstenwache für diese Einsätze erteilt werden, mündlich sind.

Die Untersuchung ergab:
→ Die Journalisten baten zwei hochrangige Offiziere der Küstenwache (einen aktiven und einen pensionierten), sich Videos von 15 Rückführungsaktionen in der Ägäis anzusehen. Die beiden Beamten gaben an, dass an den Operationen Männer aus den drei Elitetruppen der Küstenwache beteiligt waren, nämlich der Gruppe für Spezialaufgaben (Ομάδας Ειδικών Αποστολών (ΟΕΑ), der Einheit für Unterwasser Aufgaben (Μονάδας Υποβρύχιων Αποστολών (ΜΥΑ) und der Staffel für Spezial Aufgaben(Κλιμακίου Ειδικών Αποστολών (ΚΕΑ).

→ Ein Beamter bezeichnete diese Operationen als „kriminelle Handlungen“ und merkte an, dass die meisten der daran Beteiligten das Geschehen ablehnen. „Die Befehle für diese Operationen sind immer mündlich. Es handelt sich um kriminelle Handlungen. Die MYA und die KEA sind an diesen Operationen beteiligt. Das ist ihre Aufgabe. Die meisten Menschen tun es nur unter Zwang. Sie haben das Gefühl, dass es ihnen nicht möglich ist, dies zu tun“, sagte der Beamte.:

→ Bei 15 Rückführungs-Vorfällen seit März 2020 in der Ägäis wurden maskierte Männer registriert. Es wird auf einen Vorfall verwiesen, bei dem mindestens 25 Asylbewerber versuchten, mit einem Boot die Küste von Kos zu erreichen, aber von der griechischen Küstenwache gestoppt wurden, die sie anschrie und sie „aufforderte“, sich einen Pass zu besorgen, wenn sie weiterreisen wollten. Die Gruppe von Flüchtlingen schaffte die Überfahrt nicht und wurde schließlich von der türkischen Küstenwache aufgegriffen.

Das Video des Einsatzes vor Kos von Aegean Boat Report und Efsyn veröffentlicht worden ist. („20 Minuten Illegalität und Unmenschlichkeit in der Ägäis“, 1.7.2021 https://www.efsyn.gr/ellada/dikaiomata/300636_20-lepta-paranomias-kai-aitheias-sto-aigaio)

Die Untersuchung zeigt auch die Beteiligung kroatischer und rumänischer Polizeibehörden an den in diesen beiden Ländern durchgeführten Rückführungsaktionen. Spiegel-Artikel (Bezahlschnranke): Griechenland und Kroatien: Wie eine Schattenarmee an Europas Grenzen Menschen misshandelt – DER SPIEGEL

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