
Unmittelbar geht es in diesem Artikel nicht um Griechenland. Aber das, was der Bürgermeister getan hat, könnte auch ein Modell zur Integration von Geflüchteten in Hellas sein.
Spiegel online, 01.10.2021:
„Ex-Bürgermeister von italienischem Integrationsdorf zu 13 Jahren Haft verurteilt
Seine Flüchtlingsinitiative machte Domenico Lucano auch im Ausland bekannt. Nun wurde der Ex-Bürgermeister aus Italien unter anderem wegen Beihilfe zu illegaler Migration schuldig gesprochen.
Dem 63-jährigen Lucano wurde anderem Beihilfe zur illegalen Einwanderung, Amtsmissbrauch, Betrug und Erpressung zur Last gelegt, wie seine Anwälte am Donnerstag mitteilten. Der frühere Bürgermeister des süditalienischen Dorfes Riace, der für seine Integrationsbemühungen europaweit bekannt wurde, ist zu mehr als 13 Jahren Haft verurteilt worden. Von 2004 bis 2018 war Lucano Bürgermeister von Riace und hatte in dem von Landflucht betroffenen kalabrischen Dorf Migranten willkommen geheißen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Am Ende seiner Amtszeit waren in dem 1800-Einwohner-Dorf mehr als 300 Einwohner Migranten.
Haftstrafe doppelt so hoch wie gefordert
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von sieben Jahren und elf Monaten gefordert. Lucanos Anwälte erklärten, das Gericht habe ihn nun in fast allen Anklagepunkten für schuldig befunden und ihm eine fast doppelt so lange Haftstrafe auferlegt – 13 Jahre und zwei Monate. Medienberichten zufolge hat das Gericht Lucano auch zur Rückzahlung von EU-Geldern in Höhe von 500.000 Euro verurteilt, mit denen das »Riace-Modell« gefördert wurde.“ weiterlesen