
Autor: Wassilis Aswestopoulos, Cashkurs, 27.05.2021:
Ein Reeder verspricht sich
„Besteuert doch die Reichen!“ So lautete besonders zu Anfang ein Tipp, mit dem Journalisten weltweit der griechischen Politik eine Lösung für die Schuldenkrise geben wollten. Die bis heute noch anhaltenden „Sparmaßnahmen“ treffen jedoch andere. Reiche, vor allem die Reeder, werden nicht besteuert, die Bürger dagegen über Gebühr belastet – Der heute im Fokus stehende Unmut kommt daher von überraschender Seite…In der vergangenen Woche wurde bekannt, wie die Reeder selbst über die Regierung und ihre Mitbürger denken. Versuche, das einmal Gesagte zu relativieren, machen die Sache nur noch schlimmer.
Die Reeder als „heilige Kuh“ aller Regierungen
Früher machte die Regelung durchaus Sinn. Hierdurch war gewährleistet, dass die Besatzungen der Schiffe überwiegend aus Griechenland kamen. Indirekt, über die gezahlte Heuer, brachten die Reeder Devisen ins Land. Der Sozialversicherungsträger der Seeleute gehörte zu den finanzkräftigsten Versicherern des Landes. Mit der Liberalisierung verfiel der Vorteil für den Staat, das Steuerfreiheitsprivileg wurde aber beibehalten. Die griechischen Politiker rühmen sich gern, dass „die griechische Flotte“ global Player ist und dass rund zwanzig Prozent der weltweiten Handelsschifffahrt mit griechischen Schiffen erfolgen würde.“ weiterlesen