
Focus-online, 24.10.2020: „„Löcher im Boden, Kakerlaken, Ratten. Aufnahmen zeigen üble Zustände der Corona-Isolierstation im Flüchtlingslager Vathy.
In der Covid-19-Isolierstation im Flüchtlingslager Vathy auf der griechischen Insel Samos herrschen menschenunwürdige Zustände. Das berichtet der Verein „Ärzte ohne Grenzen“. Geflüchtete mit einem positiven Corona-Testergebnis werden dort in katastrophalen Bedingungen von den anderen Bewohnern des Camps abgeschottet.
In der Isolierstation leben die Betroffenen auf engstem Raum zusammen, es gibt keine Unterscheidung nach Alter oder gesundheitlichem Zustand. Die Menschen sind in schmutzigen Containern untergebracht und die meisten müssen auf dem Boden schlafen. Bei einigen funktioniert die Wasserversorgung nicht, andere haben keine Toiletten.
Miriam Molenaar, Medizinische Referentin von Ärzte ohne Grenzen, sagt: „Wir wissen von den Patienten, dass die Bedingungen in den Containern abscheulich sind. Es gibt Löcher im Boden, es gibt Kakerlaken und Ratten, und die Nahrung ist ungenießbar.“
Mütter mit neugeborenen Kindern und mindestens ein Mann, der gerade eine Operation hinter sich hatte, müssen unter diesen Bedingungen auf dem Boden schlafen. Mittlerweile gibt es mehr als 100 Infizierte in dem EU-Hotspot, doch ihre medizinische Versorgung ist völlig unzureichend. Insgesamt gibt es für die 4.500 Bewohner des Lagers nur zwei Militärärzte und drei Krankenpfleger.
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