Italienischer Ministerpräsident: „Wir haben nicht vergessen, dass den Griechen in der letzten Finanzkrise inakzeptable Opfer abverlangt wurden“

Conte (links) – auch der spanische Ministerpräsident Sanchez (rechts) hat starke Vorschläge

In der Süddeutschen Zeitung vom 20.4.2020 wird ein Interview mit dem Italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte veröffentlicht (Hier – leider nur gegen Bezahlung verfügbar). Wir zitieren daraus:
„…
SZ: Dennoch, wie stellen Sie sich vor, dass die Regierungen in Berlin und Den Haag ihren Bürgern erklären, dass es nun doch Euro-Bonds geben soll, nach dem festen Nein über die Jahre?
Conte: Nun, es steht mir natürlich nicht zu, Angela Merkel oder Mark Rutte vorzuschlagen, wie sie mit ihren Bürgern reden. Ich kann nur sagen, dass die Sichtweise sich ändern muss, und sie muss sich jetzt ändern. Wir müssen als Europäer auf Europa schauen, das ist bisher viel zu selten der Fall: Oft schaut jede Nation nur auf ihre Vorteile und glaubt, mehr zu geben, als sie erhält. Schauen wir uns zum Beispiel die Handelsbilanzen an: Deutschland hat seit Jahren einen großen Handelsüberschuss und wird dafür von allen Seiten kritisiert, er ist höher, als es die Regeln der EU vorsehen. Mit diesem Überschuss dient die deutsche Wirtschaft nicht als Lokomotive Europas, sondern als Bremse. Wir müssen unser gemeinsames Haus stärken, und zwar schnell, damit wir uns auf Augenhöhe mit den anderen Wirtschaftsmächten der Welt messen können. Und dafür ist ein gemeinsames, ambitionsreiches und faires Finanzinstrument das richtige Mittel.

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