13 Kugeln gegen die Presse

Ähnliche Fälle? Ermordete Journalisten: Caruana Galicia (Malta), Kuciak (Slowakei) und Karaivas (rechts)

Von Ferry Batzoglou, taz 24.6.2024:
„Journalistenmord in Griechenland: 13 Kugeln gegen die Presse
Bespitzelungen, ein Toter: Journalisten in Griechenland leben gefährlich. In Athen beginnt der Prozess wegen des Mords an Reporter Giorgos Karaivaz.
THEN TAZ Als der Journalist Giorgos Ka­rai­vaz am 9. April 2021 gegenüber seiner Wohnung im gutbürgerlichen Athener Vorort Alimos aus seinem Auto steigt, wird er noch ein paar Sekunden leben. Gerade ist er von seinem Arbeitsplatz in den Studios des privaten Athener Fernsehsenders Star TV zurückgekehrt. Plötzlich nähern sich ihm zwei Männer auf einem Scooter. Einer der beiden Männer schießt mit einer Pistole aus allernächster Nähe 13 Mal auf Karaivaz. Zehn Kugeln treffen ihn. Karaivaz ist sofort tot und die Männer verschwinden im Betonmeer von Athen.
Der brutale Mord am helllichten Tag auf offener Straße glich einer Hinrichtung und sorgt für einen großen Aufschrei auch fernab von Hellas. Drei Jahre nach der Ermordung fordern internationale Organisationen für Pressefreiheit, darunter das in Leipzig ansässige European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF), in einer gemeinsamen Erklärung die griechischen Behörden dazu auf, den Fall endlich aufzuklären. „Trotz der Verhaftung von zwei Verdächtigen im April 2023 gab es bisher keine wesentlichen Fortschritte. Angesichts der Tatsache, dass Karaivaz über Verbindungen der griechischen Polizei mit dem organisierten Verbrechen berichtete, besteht die reale Gefahr, dass Teile der Polizei nicht wollen, dass die Ermittlungen vorankommen“, heißt es darin.“
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Siehe zu den Merkwürdigkeiten der „Ermittlungen“ auch Kugeln gegen Recherchen.

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