Heute wurden in Chania, Kreta, drei Geflüchtete freigesprochen, die vor einem Jahr und 4 Monaten zu je 155 Jahren Gefängnis verurteilt worden waren. Völlig ohne Beweise waren sie als angebliche Schlepper ins Gefängnis geworfen worden. Der bekannte Seenotretter Iasonas Apostolopoulos nahm am Prozess teil. Er schrieb heute auf facebook:

„Großer Sieg in Chania!
Alle drei Flüchtlinge, die als Menschenhändler zu 155 Jahren Haft verurteilt worden waren, wurden freigesprochen!
In einem vollbesetzten Saal der Solidarität und während draußen eine Versammlung statt fand hat das fünfköpfige Berufungsgericht von Kreta einstimmig die von den Anwälten gestellten Antrag der Unzuständigkeit akzeptiert, so dass die Personen sofort freigelassen werden.
Das heißt, der erste Gerichtsentscheid wurde aufgehoben und die drei Schiffbrucher wurden von der Anklage wegen Menschenhandels freigesprochen und für unschuldig befunden.
Sie haben zu Unrecht zwei Jahre im Gefängnis verbracht. Sie erhielten größere Strafen als Mord (155 Jahre!), nicht für etwas, das sie getan haben, sondern für das, was sie sind. Arme Einwanderer-Flüchtlinge-Arbeiter. Menschen, die in Europa Asyl suchen.

Glückwunsch an diejenigen, die für das Ergebnis gekämpft haben, Glückwünsche an diejenigen, die dabei waren (Rosa Nera Selbstorganisierte öffentliche Räume – Sozialer Schutzraum – Unterkunft für Einwanderer in Chania) und natürlich an die Verteidiger, Dimitris Choulis und Alex Georgoulis.
Alles ist möglich, wenn es eine soziale Mobilisierung gibt. Wir setzen den Kampf für die Beseitigung aller Ungerechtigkeiten fort.“

Stelios Kouloglou, Mitglied des europäischen Parlaments (er trat vor kurzem wegen der Rechtsentwicklung der Partei aus Syriza aus) schrieb gestern einen ausführlichen Artikel über diesen Prozess, insbesondere über Celik Memet, der als politisch verfolgter Kurde aus der Türkei flüchtete :
https://tvxs.gr/news/ellada/stelios-koylogloy-tselik-memet-oyte-ego-xero-giati-eimai-sti-fylaki/