Mitsotakis erwähnt Predator (zu deutsch „Raubtier“), die äußerst potente Überwachungssoftware aus Nordmazedonien, die bei den Opfern der Überwachung in Hellas eingesetzt wurde, in seiner Stellungnahme noch nicht einmal. Um später einmal sagen zu können, er habe niemals behauptet, nicht davon gewusst zu haben, dass sie von den griechischen Behörden in Auftrag gegeben wurde?

Von Wassilis Aswestopoulos, telepolis 09. August 2022:
„Griechenlands Abhörskandal immer umfangreicher und skurriler
Oppositionspolitiker überwacht: „Kreise“ der Regierung in Athen beschuldigen Ukraine und Armenien.
Nur für eine Woche konnte die griechische Regierung ihre Lügen hinsichtlich des jüngsten Abhörskandals aufrechterhalten. Das verfassungsrechtlich zweifelhafte Vorgehen, Oppositionspolitiker allein aufgrund der Anordnung einer Staatsanwältin abzuhören, erschüttert das politische Leben in Griechenland. Sämtliche Oppositionsparteien verlangen den Rücktritt des Premiers und sofortige Neuwahlen.
Vor knapp einer Woche sah es so aus, als könne die Regierung den Skandal – wie üblich – unbeschadet überstehen. Schließlich hat sie einen Großteil der Presse mit Staatsgeldern für regierungsnahe Berichterstattung belohnt. Geleakte Informationen bringen Premierminister Kyriakos Mitsotakis persönlich in immer größere Bedrängnis.
Sein Büroleiter, „Generalsekretär im Amt des Premierministers“, Mitsotakis Lieblingsneffe Grigoris Dimitriadis, trat bereits am Freitag zurück. Seinen Hut nehmen musste auch Panagiotis Kontoleon, den Mitsotakis zum Chef des Geheimdienstes berufen hatte. Dimitriadis war seit Beginn von Mitsotakis‘ politischer Karriere 2004 engster Berater des Premiers.“ weiterlesen