
Von Iordanis Georgiou und Michalis Aivaliotis, rotefahnenews 10.01.2022:
„Chios und Lesbos
Schiffsarbeiter und Bevölkerung verhindern Entladung von Baumaschinen für Lagerbau
Theofania ist für die griechisch-orthodoxe Bevölkerung ein heiliger Tag, der Tag der Taufe von Jesus im Jordan. In jeder Stadt in Griechenland gehört es zur Tradition, dass ein Bischof ein Kreuz in den Fluss, den See oder ins Meer wirft. Jugendliche springen ins Wasser und kämpfen darum, wer als erster das Kreuz erwischt.
Wegen Covid finden diese traditionellen Wettkämpfe seit zwei Jahren ohne große Menschenmengen statt. Nicht so jedoch in Chios und in Lesbos. Tausende Insulaner versammelten sich im Hafen von Terna Chios und Mytilene Lesbos. Sie versammelten sich nicht, um die Tradition von Theofania zu feiern, sondern um die Abladung des Schiffes Pelagitis zu verhindern. In dem Schiff befanden sich Baumaschinen für das neue Lager, ein Gefängnis für die Flüchtlinge. Die Hauptparole der Demonstranten war „Keine Konzentrationslager in Chios und in Lesbos.“
Bereits am Mittwochabend und am Donnerstagmorgen verhinderten die Anwohner von Chios die Ausschiffung von Erdbewegungsmaschinen der GEK Terna vom Schiff „Pelagitis“, die mit dem Bau eines geschlossenen Gefängnisses in der Gegend von Tholos beginnen sollen. Sie versuchten es zwei Mal – und scheiterten am Widerstand der Bevölkerung. Der Kapitän des Schiffes wollte schon beim ersten Versuch umdrehen nach Thessaloniki. Es heißt, dass der Ministerpräsident Mitsotakis eingegriffen hat und sie aufforderte, einen zweiten Versuch zu starten. Er sagte, dass am Donnerstag Theofania ist und die Insulaner zuhause bleiben.“ weiterlesen