Pressefreiheit: Hellas jetzt nur noch auf Platz 70

Die Position von Griechenland sank von 2020 auf 2021 um fünf Plätze. Im Jahresbericht von „Reporter ohne Grenzen“ liegt Griechenland jetzt hinter u.a. Rumänien, Polen, der Slowakei und der Mongolei auf Platz 70 von 180 Ländern.
„In den letzten Jahren wurden mehr als 130 Fälle von Verletzungen der Pressefreiheit registriert“, sagte George Pleios, Professor für Kommunikation und Medien an der Universität Athen, der französischen Nachrichtenagentur La Libre. Er erwähnte unter anderem „Behinderungen“ bei der Berichterstattung über Ereignisse im Zusammenhang mit der Migrationskrise, „Einschüchterung“ oder Inhaftierung von Journalisten und „Polizeiangriffe“ auf Fotojournalisten während der Proteste.“ (Zitat: efsyn)

Siehe dazu den Überblick von Ralf Dreis zur Bedrohung der Pressefreiheit in Hellas aus der „Graswurzelrevolution“ vom 20. Dezember 2021:
„Die Diskussion um die immer eingeschränktere Pressefreiheit in Griechenland hat sich Ende des Jahres 2021 zugespitzt. Gründe dafür sind ein neues Zensurgesetz der neoliberal-rechten Néa-Dimokratía-Regierung, brutale Polizeigewalt gegen einen Fotoreporter am Rande einer Demonstration und die allzu direkte Frage einer niederländischen Journalistin an Ministerpräsident Kyriákos Mitsotákis. In der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ rutschte Griechenland auf Platz 70 von insgesamt 180 Ländern ab und ist somit das am schlechtesten bewertete EU-Land. …
Kurz nach Regierungsantritt 2019 hatte Kyriákos Mitsotákis die Weichen zur Kontrolle der bis dahin parteiunabhängigen staatlichen Rundfunk- und Fernsehanstalt ERT gestellt. Mit den Stimmen der Regierungspartei Néa Dimokratía (ND) genehmigte das Parlament „den beispiellosen Umzug von Konstantínos Zoúlas aus dem Mégaro Maxímou“, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, „auf den Intendantensessel von ERT“, beschrieb am 17. September 2019 die Wochenzeitung Documento den Fall. „Beispiellos“, weil Zoúlas bis dahin Pressesprecher des Ministerpräsidenten und zuvor Presseverantwortlicher der Néa Dimokratía war. Auf Nachfrage des unabhängigen Internetportals The Press Project, wie dies mit Mitsotákisʼ Versprechen einer „überparteilichen Sendeanstalt ERT“ zusammenpasse, verwies Zoúlas auf seine 30-jährige Erfahrung als Journalist. Erfahrung, die er zur Umgestaltung des Senders einschließlich der Entlassung von Journalist*innen nutzte, um ERT auf Regierungslinie zu bringen.“ weiterlesen

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