Griechischer Feminismus

Von Angela Dimitrakaki, Info: Europa I Griechenland:
Feminismus im Reich der Notwendigkeit
In den letzten zwölf Jahren ist in Griechenlnd eine feministische Basisbewegung entstanden, die größtenteils Patriarchatskritik mit Kapitalismuskritik verbindet. Von Angela Dimitrakaki Im Februar 2020 tauchten in der internationalen Presse Berichte über die in Griechenland entbrannte #MeToo-Debatte auf. Besonders hervorgehoben wurde, dass es erst so spät passierte. In dem Magazin „Politico“ hieß es: „Mit großer Verspätung hatte Griechenland seinen #MeToo-Moment fast vier Jahre nach der weltweiten Verbreitung der Bewegung 2017 nun im Januar dieses Jahres, als die Segel-Weltmeisterin Sofia Bekatorou öffentlich machte, dass sie 1998 von einem hochrangigen Funktionär des griechischen Segelverbands missbraucht worden war”. Diese Lesart impliziert ungewollt, aber durchaus ideologisch, dass soziale Bewegungen in Griechenland, die von sexueller Gewalt Betroffene unterstützen wollen, als Nachzügler eines transnationalen feministischen Aktivismus abgestempelt werden können. Die „Verspätung” wäre demnach Kennzeichen einer feministischen Peripherie, die den Anschluss an
das Zentrum emanzipatorischer Politik nicht verlieren will. Führen wir die Geschichte von #MeToo auf die erstmalige Verwendung des Begriffs durch die Schwarze US-amerikanische Aktivistin Tarana Burke 2006 zurück, wird klar, dass außer den USA alle Länder spät dran waren. Warum nicht nur #MeToo, sondern auch der intersektionale Feminismus genau dort seinen Ausgang nahm, erklärt sich unter anderem aus der Geschichte der Arbeit in diesem Land, in dem, wie Kimberlé Crenshaw argumentiert, „Diskriminierung aufgrund der Zählebigkeit weißer Dominanzstrukturen› fortbesteht”. Worauf ich hinaus möchte: Auch die griechische #MeToo-Debatte, die sich zur Zeit der Abfassung dieses Artikels im August 2021 weiter fortsetzt, ist in einem Kontext mit eigener Geschichte entstanden.“
weiterlesen (S.13)

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