
Der Einsatz von Lärmkanonen an der Grenze ist ein Novum – und ein weiteres Beispiel von menschenverachtender Politik gegenüber Geflüchteten.
Von Sieglinde Geisel, Deutschlandfunk Kultur, 22.6.21:
„Lärmkanonen gegen Flüchtlinge. Fortsetzung des Zivilisationsbruchs mit anderen Mitteln
Griechenland will an der Grenze zur Türkei Flüchtlinge mit Lärmkanonen von Europa fernhalten. Wäre eine solche Waffe überhaupt rechtmäßig – und was würde sie für die Abschottungspolitik bedeuten? Das fragt die Journalistin Sieglinde Geisel.
Lärm ist potenziell ein Herrschaftsinstrument. Es steht auch jenen zur Verfügung, die keine Macht haben, denn wer Schall verbreitet, herrscht über alle Ohren in Hörweite.
Kleinkinder wissen das intuitiv, ebenso Jugendliche, die im Park die Boombox aufdrehen oder der Motorradfahrer, der durch die Straßen röhrt und sich damit die Aufmerksamkeit verschafft, die ihm sonst versagt bleibt.“ weiterlesen