
Wassilis Aswestopoulos, telepolis, 18. Februar 2021:
„Trotz Kältewelle: Griechenland verweigert anerkannten Geflüchteten Schutz
Auch Kinder und Säuglinge waren klirrender Kälte in Lagern zunächst ohne Hilfe ausgesetzt. Menschen harren bei Minusgraden am Straßenrand aus
Anerkannte Asylsuchende aus Griechenland versuchen angesichts der katastrophalen Situation in den Flüchtlingslagern das Land zu verlassen. Wegen der tödlichen Bedingungen ziehen immer mehr Menschen in den Lagern – wie jüngst die niederländische Tageszeitung Volkskrant berichtet – ein illegales Leben in einem anderen EU-Mitgliedsstaat dem weiteren legalen Verbleib in Griechenland vor.
Nach Angaben der griechischen Regierung wurden 2020 rund 30.000 positive Asylbescheide erteilt, 70.000 Anträge wurden abgelehnt. Knapp 83.000 Antragsteller warten auf eine Entscheidung.
Immigrationsminister Notis Mitarachis schickt Asylanten in die Kälte
Griechenland versinkt im Schnee. Das Tief Medea hat das Land im Griff. Bis Dienstagabend verstarben vier Menschen wegen des Schneefalls und der Kälte. Schnee, das bedeutet in Griechenland, dass Nadelbäume unter Schneemassen zusammenbrechen und im Fall Stromleitungen mitreißen. Teile des Landes sind daher ohne Elektrizität.
Auf der Insel Euböa starben zwei Senioren in ihren Dörfern, weil durch die lange Stromunterbrechung ihre Versorgung mit Sauerstoff nicht aufrechterhalten werden konnte. Rettungskräfte konnten wegen der Schneemassen nicht zu den Patienten durchdringen. Weil Krankenwagen nicht zu Notfallpatienten gelangen, starb selbst in Athen eine Seniorin – nur rund 6,5 Kilometer vom zentralen Syntagma-Platz entfernt. Der mit Schneeketten ausgestattete Rettungswagen kam nicht zu ihr durch.“ Weiterlesen