Kuschen vor der Kirche statt Menschen schützen? Die Lügen des K. Mitsotakis

Schon lange wird vermutet, dass die kirchlichen Feiern des Festes des Heiligen Dimitrios Ende Oktober in Thessaloniki eine Ursache der rasanten Ausbreitung des Coronavirusses in Nordgriechenland waren. Dimitrios ist der Patron Thessalonikis. Bei den Feierlichkeiten wurden Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Virusses ignoriert – am erschreckendsten war, dass viele Menschen aus dem selben Löffel tranken (siehe Video unten: weitere Videos dazu hier: (1)).

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat vor kurzem im Parlament zugegeben, dass es ein Fehler war, diese Feierlichkeiten zuzulassen. Zu seiner Entlastung behauptete er am 7. Dezember in einem Interview mit dem Fernsehsender Alpha (siehe das Video ganz oben) erstens, dass keine Experten geraten hätten, die Feierlichkeiten zu verbieten und zweitens, dass keine lokalen Politiker dementsprechende Ratschläge erteilt hätten (das Interview in Schriftform (2)).

Der mächtige Mann des extrem rechten Flügels der regierenden Nea Dimokratia, der Minister Adonis Georgiadis hat sich jetzt verplappert. Im SKAI-Fernsehen verteidigte er die Entscheidung der Regierung, auch während des für orthodoxe Christen so bedeutsamen Festes der Theophanie (6. Januar) den aktuellen Lockdown beizubehalten. Er sagte, die Regierung habe den Fehler vom Oktober in Thessaloniki nicht wiederholen wollen. Damals hätten einige Experten dazu geraten, die Feierlichkeiten zu verbieten. „Aus Respekt vor der Tradition und vor dem Orthodoxen Glauben“ hätten sie die Feierlichkeiten damals erlaubt. (3)

Damit fiel er seinem Chef Mitsotakis in den Rücken. Dessen erste Behauptung, es habe keine Experten gegeben, die dazu geraten hätten, die Feierlichkeiten zu verbieten, ist offensichtlich eine Lüge. Auch die zweite Behauptung von Mitsotakis, es habe keine warnenden lokalen Politiker gegeben, wurde bereits von Politikern aus Thessaloniki widerlegt.

Der Anlass für die Mitsotakis entlarvende Bemerkung war der aktuelle Streit mit den Kirchenfürsten. Die „Heilige Synode“ der griechischen orthodoxen Kirche entschied gestern, am 4.1.2021, sich der Anordnung der Regierung, die Kirchen am Fest der Theophanie geschlossen zu halten, zu widersetzen. Wir sind gespannt, was morgen in den Kirchen passieren wird.
Wird Mitsotakis wieder zulassen, dass die Meinung von Kirchenfürsten mehr zählt als die Gesundheit, ja sogar das Leben von Menschen?


Anmerkungen

(1) https://www.keeptalkinggreece.com/2020/10/26/greece-crowding-church-faithful-priests-masks/?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+KeepTalkingGreece+%28Keep+Talking+Greece%29
(2) https://pty5tbz374qim4bkmqnkogmzie–primeminister-gr.translate.goog/2020/12/07/25387?fbclid=IwAR0N7j6xLb2f2nt8FSh1LuQw5TXXqlbPs8vQoshXFo4SeEPsXue2zkcdH6g
(3) https://www.documentonews.gr/article/o-adwnhs-xemprostiazei-mhtsotakh-gia-ta-psemata-sthn-antimetwpish-ths-pandhmias-video

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