Tagesschau: Neues Moria „Schlimmer als Moria“

Das Lager nach einem Regen im Oktober

Von Thomas Bormann, ARD-Studio Athen, 09.11.2020:
Flüchtlinge auf Lesbos „Das Lager macht krank“
Kein warmes Wasser, keine Heizung, kein Strom – die Bewohner des Flüchtlingslagers Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos haben Angst vor dem Winter.
„Wir frieren jede Nacht“, klagt ein junger Mann aus der Demokratischen Republik Kongo, der sich als Francisco vorstellt. „Es ist sehr kalt, und es gibt keine Heizung, weder für die Kinder, noch für uns.“
Francisco kauert mit ein paar Freunden in einer windgeschützten Ecke auf dem Parkplatz des größten Supermarkts auf Lesbos, zehn Minuten Fußweg vom Lager entfernt. Hier ist es wenigstens spätnachmittags hell. Im Lager aber gibt es kein Strom – und nur eine Handvoll Straßenlampen. In den 1000 Zelten, in denen die Flüchtlinge wohnen, ist es ab 17.30 Uhr stockfinster. „Und wenn es regnet, fließt Wasser ins Zelt“, sagt Francisco.
„Wir haben keine Betten. Es gibt keine Duschen, wir waschen uns mit Wasser aus dem Meer. Wenn wir auf Toilette müssen, gehen wir ins Gebüsch. Es ist traurig.“ Sein Fazit nach zwei Monaten im neuen Lager Kara Tepe: „Moria war die Hölle für uns, aber das hier, das ist schlimmer als die Hölle.“ „

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