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Von Giorgos Christides, Thessaloniki, Spiegel online, 6.10.2018:
„Entschädigung für NS-Verbrechen. Griechenland will 280 Milliarden Euro von Deutschland eintreiben
Solange Griechenland am EU-Tropf hing, vermied es Premier Tsipras, Reparationen für die NS-Kriegsverbrechen zu verlangen. Doch nun, nach Ende des letzten Rettungspakets, will Athen handeln.
Im Oktober 1943 töteten deutsche Truppen, unterstützt von der berüchtigten Miliz des Kriegsverbrechers Friedrich Schubert, 30 Menschen in dem kleinen Ort Kallikratis auf der griechischen Insel Kreta. Es war ein Racheakt, eine Bestrafung dafür, dass die Dorfbewohner örtliche Partisanen unterstützt hatten.
75 Jahre später, am 3. Oktober 2018, wurde Kallikratis zum Dorf der Märtyrer ernannt. Griechenlands Präsident Prokopis Pavlopoulos hielt während der Zeremonie eine Rede. Pavlopoulos gedachte der Menschen, die den Gräueltaten der Nazis zum Opfer gefallen waren. Doch er machte auch eine aktuelle Referenz: Er betonte, dass Griechenlands Forderungen nach Reparationen für den Zweiten Weltkrieg noch immer rechtens seien.“ weiterlesen