Springer-Hetze gegen Griechenland spielt die alte Rassismus-Karte

Russians_at_navarino Einen Angriff auf die griechische Regierung, das griechische Volk aber auch auf die mit Griechenland solidarischen Deutschen unternimmt erneut die konservative
„Welt“. Diesmal wird die Geschichte bemüht, um vor der Gefährlichkeit der Griechen für Europa zu warnen. Die Angst des Autors, die er seinen konservativen Lesern vermitteln möchte, um sie gegen die Griechen und Griechenlandfreunde im Land aufzuhetzen, ist in diesen beiden Sätzen gut wiedergegeben: „Danach war an eine
Fortsetzung der bis dahin erfolgreichen osmanischen Offensive nicht mehr zu denken. Die Revolution hatte gesiegt und sollte 1830 auch Frankreich, Italien und Polen
erschüttern.“
Demnach kann der Kampf der Griechen nach Unabhängigkeit, Freiheit und soziale Gerechtigkeit damals wie heute andere Völker zur Nachahmung inspirieren und um mit den Worten des Autors zu sprechen, die erfolgreiche Bankenoffensive gegen die Völker Europas stören.
Um die Griechen und ihre Unterstützer im Ausland zu diskreditieren und zu diffamieren, scheut der Artikelschreiber B. Seewald nicht davor zurück, die im 19.  Jahrhundert von Jakob Philipp Fallmerayer aufgestellte und nach dem zweiten Weltkrieg widerlegte These von der „slawischen Überfremdung“ der Griechen heranzuziehen.
Der Rassentheoretiker Fallmerayer behauptete in seinem 1830 herausgegebenen Werk „Geschichte der Halbinsel Morea während des Mittelalters“, die Bewohner des
griechischen Staates mit den Grenzen von 1830 seien lediglich hellenisierte Slawen und Albaner. „Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa ausgerottet […] Denn
auch nicht ein Tropfen edlen und ungemischten Hellenenblutes fließt in den Adern der christlichen Bevölkerung des heutigen Griechenlands.“

Auf Fallmerayer haben sich später die Nazis bei der Besatzung Griechenlands bezogen, um die grausamsten Massaker an der Zivilbevölkerung anzurichten und zu
argumentieren, dass slawische Völker Menschen zweiter Klasse seien.  Die deutschen Soldaten wurden in Schulungsschriften der Wehrmacht belehrt, das die Neugriechen
rassisch und kulturell mit den Griechen der Antike nur noch wenig gemein haben. Das sollte bei den Soldaten die Tötungshemmungen abbauen, Distanz zu den Opfern
schaffen und das Töten erleichtern. So hatten die Griechen unter allen nichtslawischen, von Deutschland im zweiten Weltkrieg besetzten Ländern die meisten Opfer des
Besatzungsterrors zu beklagen.

Die Intention des Autors ist mehr als offensichtlich: Die Entsolidarisierung mit dem griechischen Volk herbeiführen und die deutsche Bevölkerung von Hemmungen frei
sprechen; gegen ein anderes Volk, hier die Griechen, hetzen. Ich möchte behaupten, dass der Autor sich der Folgen solcher Volksverhetzungen, wie er sie mit seiner
Feder unternimmt, bewusst ist und sie billigend in Kauf nimmt, um nicht zu sagen, wissentlich provoziert.

Artikel wie diese sind deswegen so gefährlich, weil sie gegen die demokratischen Grundwerte verstoßen und rassistisches Gedankengut verbreiten.
Die deutsche Zivilgesellschaft ist gefordert, diesen Bestrebungen entgegenzuwirken und sich für ein demokratisches und solidarisches Deutschland einzusetzen.
Wehret den Anfängen!

Triantafillia Thiesing-Kostopoulou

Hier ist der Artikel auf „Die Welt / Geschichte

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Eine Antwort zu Springer-Hetze gegen Griechenland spielt die alte Rassismus-Karte

  1. felber urdula schreibt:

    Den Griechen haben wir so vieles u verdanken

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