„Generalstreik in Griechenland – Griechen gehen wieder auf die Straße“

Von Ferry Batzoglou, taz 9.4.2025:
„Für viele Griechen reicht das Einkommen kaum zum Überleben. Mit einem 24-stündigen Generalstreik wollen sie auf die Verarmung aufmerksam machen.
Wer am Mittwoch nach Athen fliegen wollte, musste leider vertröstet werden: In Griechenland hatten die Dachgewerkschaft der Privatangestellten GSEE sowie die Beamtengewerkschaft ADEDY dazu aufgerufen, im ganzen Land für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen. Auch die Gewerkschaft der Fluglotsen machte beim Generalstreik mit.
Schon am 20. November hatte ein 24-stündiger Generalstreik das öffentliche Leben in Griechenland weitläufig zum Erliegen gebracht. Davon betroffen waren auch diesmal Ämter, Behörden, Schulen und Krankenhäuser. Mit Haltetauen wurden die Passagier- und Autofähren an den Pollern am Kai festgemacht. Metro, Busse und Bahnen streikten in den Stoßzeiten.
An den Protestkundgebungen nahmen am Mittwochmittag in Athen, Thessaloniki und Patras erneut Zehntausende teil. Unverändert forderten sie sofortige reale Lohnsteigerungen, die Ausweitung der Tarifverträge, die nur etwa ein Viertel der Angestellten im Privatsektor abdecken, sowie die Wiedereinführung des 13. und 14. Monatsgehalts für die Beamten. Der damalige Finanzminister Jannis Stournaras hatte sie 2012 abgeschafft, er ist ein glühender Verfechter des rigorosen Sparkurses in Athen während der für Hellas desaströsen Zehnerjahren.“
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