„Die Hand, die er mir reicht, ist die Hand des Schlächters“ sagte eine 97-jährige Überlebende zu Frank-Walter Steinmeier.
Steinmeier war der erste deutsche Bundespräsident, der Kreta besucht hat. Ob er es wohl bereut?
In Kreta war der Widerstand gegen die deutschen Besatzer besonders stark.
Steinmeier begann seinen Staatsbesuch in Griechenland vor zwei Tagen. Zunächst besuchte er Thessaloniki, dann Athen. Mitsotakis erwähnte griechische Reparationsforderungen nur ganz am Rande – die Präsidentin Griechenlands, Katerina Sakellaropoulou, formulierte die Forderungen überraschend offensiv. Steinmeier schwieg oder wiederholte die hohle deutsche Position „das Thema ist rechtlich abgeschlossen“.

Heute besuchte Steinmeier das Dorf Kandanos auf Kreta. Es war Ort eines der brutalsten Verbrechens der deutschen Soldaten. Hier wurden so gut wie alle Menschen ermordet. Die Besatzer zerstörten das ganze Dorf mit Feuer und Dynamit, „damit es nie wieder aufgebaut wird“, wie es auf einem der drei Schilder, die sie hinterließen, hieß.
In Kandanos wurde der Besuch Steinmeiers von Protesten begleitet. Es wurden Parolen gerufen und Spruchbänder gezeigt. Die Bewohner des Dorfes gaben sich nicht mit den Lippenbekenntnissen Steinmeiers zufrieden.
Heute Abend fährt Steinmeier zurück nach Berlin. Unrealistisch aber wünschenswert: dass sein Kretabesuch eine Wirkung auf ihn hat.

