Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina


Die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Ioannina
Vor 80 Jahren begann die Vernichtung der jüdischen Gemeinde von Ioannina; zu diesem
Jahrestag erarbeitete „Respekt für Griechenland“ zusammen mit Sabine Hillebrecht
(Humboldt-Universität, Bereich Geschichtsdidaktik) eine Fotoausstellung.
Am frühen Morgen des 25. März 1944 – dem griechischen Nationalfeiertag und jüdischen
Pessach-Fest – wurden die in Ioannina lebenden Jüdinnen und Juden (ca. 1.800 Menschen)
von verschiedenen Wehrmachtseinheiten zusammengetrieben und auf bereitstehenden
LKW’s aus der Stadt in ein Sammellager in Larissa befördert. Zusammen mit anderen
Jüd*innen aus Griechenland wurden sie mit einem Zug bestehend aus Viehwaggons nach
Auschwitz-Birkenau transportiert, wo sie am 11. April eintrafen und die meisten von ihnen
unverzüglich ins Gas geschickt wurden. Nach Ende der deutschen Besatzung war über 90 %
der früheren Gemeinde ausgelöscht.
Eine Propagandakompanie der Wehrmacht erfasste den Abtransport der jüdischen
Bevölkerung von Ioannina in 19 Bildern, die im Bundesarchiv erhalten sind und die nun die
Basis für die Ausstellung bilden. In kurzen Texten zu den Fotos werden auf den Bildern
erkennbare Personen vorgestellt und Informationen zu ihren Familien, ihrem Beruf u.ä.
gegeben. Zusätzlich zu den Fototafeln gibt es ein halbes Dutzend allgemeiner Text-Tafeln.

(Reiner Schiller-Dickhut, Respekt für Griechenland e.V.)

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