
efsyn.gr 29.03.24:
„Sieg für Gerechtigkeit und Solidarität
Michos schuldig, Mutter unschuldig
Die 12-jährige Überlebende wurde endlich rehabilitiert. Michos schuldig der Vergewaltigung und aller Straftaten außer der des Menschenhandels. Jubelnder Freispruch für die Mutter, die nur eines Vergehens für schuldig befunden wurde und nach anderthalb Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Die Menge vor dem Gerichtssaal brach in Beifall aus.
Das Gemischte Schwurgericht in Athen fällte heute das lang erwartete Urteil im Fall des Kindervergewaltigerrings und gab damit der 12-jährigen Überlebenden Recht, die es gewagt hatte, den Alptraum zu enthüllen, den sie seit Monaten erlebt hatte.
Das Gericht befand Elias Michos der Vergewaltigung, der Zuhälterei, des Kindesmissbrauchs, der Pornografie einer Minderjährigen, des Handels mit einer Minderjährigen und des illegalen Besitzes von Waffen und Munition für schuldig, während er vom Straftatbestand des Menschenhandels freigesprochen wurde, so dass ihm eine mögliche lebenslange Haftstrafe droht.
Die Mutter wurde in den Hauptanklagepunkten einstimmig für nicht schuldig erklärt, da nachgewiesen wurde, dass sie zu Unrecht beschuldigt wurde. Mit 6 zu 1 Stimmen wurde sie des Vergehens der Erpressung der Ehefrau des Hauptangeklagten für schuldig befunden. Sie wird daher nach eineinhalb Jahren Haft in Korydallos aus dem Gefängnis entlassen.
Insgesamt 19 der 24 Angeklagten, darunter der 57-jährige „Michalis“, wurden der schweren Zuhälterei und anderer Straftaten für schuldig befunden. „Michalis“ da er pornografisches Material an Dritte weitergeleitet und die Prostitution des 12-jährigen Mädchens begünstigt hatte.
Das Urteil steht in krassem Gegensatz zum Plädoyer der Staatsanwältin Maria-Eleni Nikolou, die unter anderem den Freispruch von Michos wegen des Verbrechens der Vergewaltigung und die Schuld der Mutter vorgeschlagen hatte, trotz der diametral entgegengesetzten Aussagen ihrer Tochter, was einen Sturm von Reaktionen und eine Flut von Mobilisierungen auslöste
Das Mädchen wartet nun mit großer Freude darauf, ihre Mutter zu sehen, da ihr der Kontakt zu ihr verboten war, wie die Anwältin der Familie, Aspasia Tarahopoulou, gegenüber der staatlichen Rundfunkanstalt erklärte. Sie wies auch darauf hin, dass die Beweise und Argumente der Anwälte ihre Wirkung zeigten.
„Vom ersten Moment hatte sie beteuert, dass ihre Mutter unschuldig sei und hatte die Vergewaltigung durch Michos eindeutig beschrieben… Wir glauben, dass es einen Neubeginn in ihrem Leben geben wird“, fügte sie hinzu und sagte, dieses Urteil sei von überragender Bedeutung für die Gerechtigkeit gegenüber allen Kinder, die etwas Ähnliches erleiden mussten.
Es ist auch ein Sieg für die Solidarität und für all die Menschen und Kollektive, die dem Opfer und der Familie vom ersten Moment an zur Seite standen und sie unter dem Dach des Solidaritätskomitees moralisch und materiell unterstützt haben – gegen alle Versuche der Vertuschung.“

