
DGB Bildungswerk Hessen e. V.:
Solidarisches Leben und Wirtschaften auf Kreta
Folgen der Krise und Strategien zur Bewältigung im Süden Europas
28.04.2025 bis 02.05.2025
Rethymno (Kreta, Griechenland), Hotel Brascos
Die griechische Insel Kreta ist für die meisten Deutschen ein reizvolles Urlaubsziel. Gleichzeitig ist Griechenland mit zahlreichen Krisen konfrontiert: seit mehr als 16 Jahren mit den Auswirkungen einer Finanz- und Schuldenkrise, die damit verbundene Austeritätspolitik, die Flüchtlingskrise seit 2015, die Pandemie seit 2020 und die katastrophalen Auswirkungen der Inflation für das Leben von Millionen Menschen. Für die Bevölkerung hat dies weitreichende Veränderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen zur Folge: massive Zunahme der Erwerbslosigkeit, Einschränkung der Gesundheitsversorgung, Landflucht und Emigration, Armut und Prekarisierung. Die rechte Regierung der Nea Demokratia, die seit 2019 regiert, hat radikale Reformen in allen Bereichen durchgesetzt: Es wurden das Bildungssystem wurde auf den Kopf gestellt, genauso wie die Arbeitsbeziehungen, das Versicherungssystem, das Strafrecht. Staatliches Eigentum wurde weitgehend privatisiert: Flughäfen, Häfen-, Strom-, Gas- und Telefongesellschaften u.v.m. Auch Grund- und soziale Rechte wurden angetastet. Dadurch hat sich die soziale Lage für Millionen Menschen enorm verschlechtert.
Gleichzeitig sind landesweit Selbsthilfenetzwerke entstanden, in denen solidarische Alternativen der ökonomischen Verteilung wie der gesellschaftlichen Teilhabe entwickelt und praktiziert werden. Auf Kreta gibt es Projekte, die Formen direkter Demokratie, Selbsthilfe oder Solidarität mit Leuten, die abgehängt worden sind und Flüchtlingen vor Ort umsetzen. Sie verstehen sich als Kooperativen, die im Sinne einer Sozial- und Solidarökonomie über die reine Krisenbewältigung hinausgehen.
Wir möchten uns in dieser Seminarwoche darüber informieren, welche sozialen Auswirkungen die langjährige Krise hat und vor allem welche Strategien die Betroffenen und mit ihnen Solidarisierende zu ihrer Bewältigung entwickelt haben. In Gesprächen mit Akteur*innen in verschiedenen Projekten werden wir die Lebenslagen, aber auch die Solidarität, die Hoffnungen und den Widerstand der Bevölkerung kennen lernen.
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