Die Schlacht um Athen

Demonstration der Organisation EAM des Widerstands gegen die Nazi-Besatzer am 3.12.1944, die im Blutbad endete. Foto. Public Domain

Von Menelaos Charalambidis, rosalux.de:
„Die Schlacht um Athen
Ein von der griechischen KP angeführter Aufstand im Dezember 1944 kämpfte nicht nur für ein Ende der Besatzung, sondern auch für grundlegende gesellschaftliche Umwälzungen.
Warum sollten wir uns für eine Schlacht interessieren, die vor 80 Jahren, im Dezember 1944, in Athen stattfand? Die Dekemvriana (Dezemberereignisse), bei denen britische Truppen und griechische Regierungssoldaten gegen kommunistische griechische Widerstandstruppen kämpften, sind zwar ein bedeutendes historisches Ereignis des Zweiten Weltkriegs, außerhalb Griechenlands allerdings weitgehend unbekannt.
Tatsächlich handelt es sich dabei um die einzige militärische Auseinandersetzung, bei der sich alliierte Streitkräfte schließlich gegenseitig bekämpften, und um die erste militärische Intervention einer alliierten Armee in einem befreiten Land. Obgleich sie zeitlich in den Kontext des noch nicht beendeten Zweiten Weltkriegs fällt, lenkt sie politisch den Blick bereits auf den bevorstehenden Kalten Krieg. Und nicht zuletzt waren die Dekemvriana ein Volksaufstand mit eindeutigem Klassencharakter: Die Mehrheit der Bürger*innen, die zur Waffe griffen, stammte aus den Armenvierteln von Athen und Piräus. Sie kämpften nicht nur gegen eine gut organisierte, modern ausgestattete und einer kolonialen Logik folgenden Alliiertenarmee, sondern auch gegen die konservativen griechischen Kräfte, die diese unterstützten. Auch wenn es den Aufständischen an Waffen mangelte und ihre Organisation Lücken aufwies, waren sie doch von der festen Überzeugung getragen, dass in ihrem Kampf für ein demokratisches Nachkriegsgriechenland die Gerechtigkeit auf ihrer Seite stehe.“
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