Dieses Video ist kein Fake, sondern es zeigt Ausschnitte von TV-Sendungen. Adonis Georgiadis ist einer der Anführer der Rechtsextremen in der Nea Dimokratia, Arbeitsminister und ND-Vizevorsitzender. Er trat fast täglich in privaten griechischen Fernsehkanälen auf, u.a. um Bücher seines eigenen Verlages zu verkaufen (siehe Video). Seine sehr häufigen Auftritte im Fernsehen heute als Politiker sind nicht weniger provokativ. Oft weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll, wenn man ihn sieht und hört. Traurig ist nur, dass ein solcher rechtsextremer Politiker eine der mächtigsten Personen in Griechenland ist.
W. Aswestopoulos berichtet in seinem Artikel (unten) wie Georgiadis mal wieder seiner Rolle als Politklown, der die Wahrheit sagen kann, gerecht wurde. Auch andere Details zu den Kommunalwahlen, von denen der Autor berichtet, sind spannend.
Von Wassilis Aswestopoulos, Cashkurs 20.10.2023:
„Die „politische Zeit“ vergeht schneller
Eben noch einen haushohen Wahlsieg eingefahren – schon eine Woche später von den Wählern abgewatscht. Das, was bei den Kommunalwahlen in Griechenland geschah, steht exemplarisch für das Tempo, in dem die politische Zeit heutzutage vergeht. Auch Tricks, einseitige Medienberichte, politischer Druck am Rande der Erpressung und taktische Gesetzesänderungen können diesen Trend nicht aufhalten. Die empfindlichste Abstrafung für die Regierung gab es in den drei größten Städten und der Region Thessalien, wie Wassils Aswestopoulos berichtet.

„Wir wollen alle Posten“ für die Regionen
„Das Ziel ist 13 von 13“, gab Premierminister Kyriakos Mitsotakis vor den Regional- und Kommunalwahlen persönlich vor, hinsichtlich dessen, was seine Nea Dimokratia erreichen sollte. Sie sollte den Regionalgouverneur aller Regionen stellen.
Gendern ist in diesem Fall nicht möglich. Lokalpolitik in Griechenland bleibt ein männlich dominiertes Betätigungsfeld. Die Hellenen wählten 13 Regionalgouverneure und keine einzige Gouverneurin. Nur in 22 von 332 Stadtgemeinden gibt es Bürgermeisterinnen. Die überwiegende Mehrheit der Kandidaten für Ratsposten war männlich. Die Besonderheit des griechischen Wahlsystems ist, dass die Parteien bei Regional- und Kommunalwahlen nicht direkt antreten, sondern Wahllisten und Kandidaten offiziell ihre Unterstützung zusichern. Jeder Spitzenkandidat benennt seine Liste nach Gusto. Eine Ausnahme bildet die Kommunistische Partei, die landesweit ihre Listen „Laiki Syspeirosi“ (Populäre Mobilmachung) nennt.“
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