
Von Steffen Lüdke und Tomas Statius, Spiegel online 16.06.2022:
„Zurückgetretener Grenzschutzchef – Frontex droht Ex-Direktor Leggeri mit rechtlichen Konsequenzen
Eigentlich glaubte man bei Frontex, Fabrice Leggeri los zu sein. Ende April wurde der Franzose zum Rücktritt von seinem Posten als Frontex-Chef gedrängt, weil er die griechischen Flüchtlingspushbacks in der Ägäis vertuscht hatte. Sein Vertrag wurde aufgelöst, das Büro in der Agenturzentrale in Warschau sollte er räumen.
Doch Fabrice Leggeri kann offenbar nicht recht loslassen. Während sich die Führungsriege der EU-Grenzschutzagentur vergangene Woche in Paris zur Aufsichtsratssitzung traf, war Leggeri in Warschau. Von seinem früheren Büro aus nahm er an einer Videokonferenz mit Europaparlamentariern teil. So steht es in einem Brief des Vorsitzenden des Frontex-Verwaltungsrates, der dem SPIEGEL vorliegt.
In der Videokonferenz sprach Leggeri mit Mitgliedern der EKR-Fraktion – dort sitzen konservative und rechtsradikale Abgeordnete. Es gibt Bilder von der Schalte. Sie zeigen Leggeri in seinem Bürostuhl. Im Hintergrund: Frontex-Wimpel und eine Europakarte. Ganz so, als wäre Leggeri noch immer Frontex-Direktor.“ Weiterlesen