Große Demo/Kundgebung in Athen gegen die Teuerung

Von Michael Angelos Konstantopoulos, efsyn 6.4.2022:
>Große Kundgebung in Athen gegen die Teuerung
Im Rahmen des für heute ausgerufenen 24-stündigen landesweiten Streiks fanden im Zentrum von Athen massive und lebendige Kundgebung gegen die Teuerung der Waren statt. Die umliegenden Straßen sind jetzt wieder frei zugänglich.
„Nieder mit der Junta von Mitsotakis“ skandierten mehr als 10.000 Demonstranten vor dem Parlament.
„Arbeitsplätze – Wachstum, kein Krieg“, „Teuerung ist Feuer, Rentner unter Beschuss“, „gegen Armut und Krieg – Maßnahmen gegen die Teuerung“, „gegen Teuerung, Armut, Barbarei“, stand unter anderem auf den Transparenten und Plakaten der Versammelten.
Unter dem zentralen Motto „Das Gehalt reicht nicht, die Rechnung geht nicht auf“ haben die Gewerkscahftsverbände GSEE, ADEDY, GSEBEE, die Verbände der Beschäftigten in den Kommunalverwaltungen, des Gesundheitswesens, der Lehrer und die großen Gewerkschaften der Versorgungsunternehmen (GENOP-DEH, OME-EYDAP) unterstützen die Mobilisierung und fordern „Lohnerhöhungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut, damit es ein menschenwürdiges Leben für alle gibt“, die Abschaffung des arbeitnehmerfeindlichen Gesetzes Hatzidakis und „den Solidaritätsbeitrag, das Einfrieren des Zweijahreszeitraums 2016-17, steuerfrei mit 12. Gehalt, Erhöhung und Ausweitung der Zulage für gefährliche und ungesunde Arbeit, Unterstützung des staatlichen Gesundheitsdienstes mit großzügigen Mitteln, Einstellung von fest angestelltem Personal zur Deckung der Tausenden von unbesetzten Stellen im öffentlichen Sektor und Verzicht auf die Privatisierung von öffentlichen Organisationen und Einrichtungen.“

Der Vorsitzende von PASOK – KIN.ALL, Nikos Androulakis. sagte:
„Heute demonstrieren Tausende von Arbeitnehmern für das Offensichtliche. Für menschenwürdige Löhne. Wir brauchen eine Anhebung des Mindestlohns auf 751 Euro und Maßnahmen zur Unterstützung der Mindesteinkommen und der Mittelschicht. Die Mehrwertsteuer auf Grundgüter muss gesenkt werden. Es sollte eine Obergrenze für die Indexierungsklausel geben und die überschüssigen Gewinne von Großunternehmen sollten besteuert werden. Die Europäische Kommission schätzt sie für 2022 auf 200 Milliarden Euro. Dieses Geld sollte als Steuerinstrument zur Unterstützung der schwächsten europäischen Bürger eingesetzt werden“.

Die PAME (Gewerkscahft der KKE) fordert sofortige Maßnahmen, um die Arbeiter von der Armutswelle zu befreien, sowie eine Nichtbeteiligung unseres Landes am Krieg in der Ukraine und hat nach der heutigen großartigen Demonstration den Mobilisierungstermin für den 1. Mai erneuert: „Die Botschaft des fordernden Kampfes für Lohnerhöhungen, für die Bekämpfung der Armutswelle mit Maßnahmen zur Entlastung der Arbeiterfamilien und der Widerstand gegen den imperialistischen Krieg müssen die Gewerkschaftskundgebungen am Maisonntag um 10.30 Uhr in Athen und in jeder Stadt des Landes beherrschen.
„Der heutige landesweite Streik ist ein wichtiger Schritt in der Eskalation des Kampfes der Arbeiterbewegung mit den Hauptfronten des Kampfes gegen die Armut, dem Schutz des Volkseinkommens, den Tarifverträgen, der Front für Lohnerhöhungen und natürlich der Front gegen den imperialistischen Krieg und die Beteiligung Griechenlands daran“, sagte der Generalsekretär des Zentralkomitees der KKE, Dimitris Koutsoumbas, der an der Streikversammlung der Gewerkschaften und Massenorganisationen teilnimmt. „Sie kann ein weiterer Meilenstein bei der Stärkung des gemeinsamen Handelns von Arbeitnehmern, Angestellten des privaten und öffentlichen Sektors, aber auch von Freiberuflern, Wissenschaftlern, Landwirten, Studenten und Frauen aus einfachen Familien sein. Wir machen dynamisch weiter“.

G A. Papandreou zu den heutigen Mobilisierungen
Der ehemalige Premierminister Georgios A. Papandreou brachte in einem Twitter-Post seine Unterstützung für die heutigen Arbeitnehmermobilisierungen zum Ausdruck:
„Es darf nicht sein, dass die Arbeitnehmer die Lasten der aufeinanderfolgenden Krisen tragen.“

Parteien der außerparlamentarischen Linken, Basisgewerkschaften und Kollektive des antiautoritären Spektrums fordern ihrerseits ein Ende der arbeitnehmerfeindlichen Politik dieser Regierung, aber auch seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008, und verurteilen jegliche Beteiligung unseres Landes an imperialistischen Kriegen.
Mobilisierungen fanden auch in allen größeren Städten des Landes statt (Thessaloniki, Patras, Ioannina, Heraklion usw.).<

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3 Antworten zu Große Demo/Kundgebung in Athen gegen die Teuerung

  1. kokkinos vrachos schreibt:

    Steigende Lebenshaltungskosten
    Aufstand gegen Armut
    Generalstreik in Griechenland: Hohe Preise ruinieren Haushalte, Regierung bezahlt lieber IWF-Schulden.

    https://www.jungewelt.de/artikel/424190.steigende-lebenshaltungskosten-aufstand-gegen-armut.html

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  2. achimathen schreibt:

    Zu dem Artikel in der EfSyn habe ich eine kleine Anmerkung. Es heißt
    relativ am Anfang:

    «Κάτω η χούντα του Μητσοτάκη» βροντοφώναξαν περισσότεροι από 10.000
    διαδηλωτές, έξω από τη Βουλή.

    Übersetzung: “Nieder mit der Junta von Mitsotakis“ riefen donnernd mehr
    als 10.000 Demonstranten vor dem Parlament.“ (Die Übersetzung im Blog
    ist „skandierten“, was vll. die bessere Übersetzung, aber nicht ganz
    wörtlich ist.)

    Daß die mehr als 10.000 das gerufen hätten, ist so nicht richtig, zumal
    es politisch falsch wäre. Wir haben in Griechenland so wenig eine Junta
    wie in Ungarn, Kroatien, Polen usw. Junta wird gemeinhin im Zusammenhang
    mit einer Militärjunta oder gar einem faschistischen Regime gebraucht.

    So weit ist es (bisher) in GR noch nicht gekommen. Die Regierung ist
    gewählt und hat nicht die Macht usurpiert. Sie hat die absolute Mehrheit
    – das hängt mit dem griech. Wahlrecht zusammen – und kann daher machen,
    was sie will. Sie bringt eine Reihe von reaktionären Gesetzen durchs
    Parlament; viel wird auch mit Verordnungen erledigt.

    Ich bzw. wir vom Diktyo, wie auch die ganz überwiegende Mehrheit der
    Linken, halten es für gefährlich, unter diesen Umständen von „Junta“ zu
    sprechen. Wir verstehen den Wunsch nach politischer Zuspitzung, denken
    aber, daß wir nicht mehr korrekt einordnen können, wenn es wirklich –
    was niemand hofft und auch eigentlich nicht zu erwarten ist, solange die
    Regierung die Mehrheit des Wahlvolks hinter sich bzw. den
    Parlamentsparteien weiß – zu einem Putsch bzw. der Usurpation der Macht
    durch eine kleine Clique kommen sollte.

    Da ich selbst vor Ort war, weiß ich auch, wer diese Parole gerufen hat.
    Es war den Impfgegner*innen bzw. -verweiger*innen im Gesundheitswesen,
    die von der Regierung entlassen worden waren – auch hier gibt es
    Impfpflicht im Gesundheitswesen –, gelungen, sich frühzeitig vor dem
    Parlament auf dem Syntagma-Platz aufzubauen. Die haben diese Parole
    gerufen. Ich habe aber niemanden in meiner Nähe gesehen, der die Parole
    mit gerufen hätte. Daher wird man m. E. nicht sagen können, daß „mehr
    als 10.000“ diesen Unsinn von sich gegeben hätten.

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  3. georgbrzoska schreibt:

    Hi Achim,
    danke für diese interessante Korrektur! Es ist doch gut, wenn es Menschen vor Ort gibt, die darüber berichten, was tatsächlich geschieht!
    Georg

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