
Von Stephan Lehnstaedt, Süddeutsche.de, 26. November 2019:
„Nach Jahrzehnten der peinlichen Verweigerungshaltung berechnen Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner die deutschen Kriegsschulden an Polen und Griechenland.
Wird die Rechnung noch kommen? Bislang hat Polen keine Zahlen genannt, was Deutschland für Mord und Zerstörung im Zweiten Weltkrieg schuldig ist. Die PiS-Regierung hat dieses Thema aber bereits vor einiger Zeit für sich entdeckt und hält es am Köcheln – zuletzt, als sie im Sommer beim Gedenken an den Warschauer Aufstand 1944 und den Kriegsbeginn 1939 darauf hinwies. Und im Parlament arbeitet seit 2017 eine Kommission daran, zu einer offiziellen, definitiven Summe zu kommen. Spekulationen reichen von 800 Milliarden Euro bis hin zu mehr als zwei Billionen. Hierzulande herrscht noch die Meinung vor, dass es sich bei all dem um rein innenpolitische Stimmungsmache handle, zumal es keine legale Grundlage für irgendwelche Forderungen gebe.“ weiterlesen