
Von Niels Kadritzke, Blog auf le Monde Diplomatique, 22. November 2023:
„Das Phänomen Kasselakis und der Niedergang der Syriza
Was zählt in diesen Zeiten der Kriege, Katastrophen und Tragödien – von Menschen verursacht oder unverschuldet – das Schicksal einer griechischen Partei? Zumal angesichts der Katastrophen und Tragödien, die auch Griechenland in den letzten Monaten durchgemacht hat. Dennoch gibt es Gründe für einen Versuch, den langsamen Tod – oder Selbstmord auf Raten – der Syriza darzustellen und zu erklären. Zum einen, weil die griechische Linkspartei und ihr Vorsitzender Alexis Tsipras vor einigen Jahren die politische Phantasie der gesamten europäischen Linken beflügelt haben. Zum anderen, weil dies nicht der einzige Fall einer Linkspartei ist, die sich „auf offener Bühne selbst zerlegt“, wie es die DW-Korrespondentin Kaki Bali formuliert. Ein dritter Grund ist der Katalysator, der im Fall der Syriza den Zerfallsprozess angestoßen hat. Das „Phänomen Kasselakis“ erscheint zwar wie ein „Implantat“ in die griechische Politik, aber das macht die Frage umso interessanter, weshalb – und mit wessen Hilfe – dieser Fremdkörper zum Kopf einer etablierten Linkspartei werden konnte.“
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